top of page

Ein bisschen Narretei und viel Nervenkitzel beim TGS-Sieg

Närrisch ging es am Samstag in der Bertha-Benz-Halle vor 650 Zuschauern zu. Zuerst warfen die Spieler des Handball-Drittligisten TGS Pforzheim Bonbons in die Menge, anschließend die Bälle ins gegnerische Gehäuse des TSB Heilbronn-Horkheim zum 24:22-Sieg. Narhalla-Marsch, stimmungsvolle Faschingsschlager und eine Fastnachts-Bar nicht zu vergessen.


Ein bisschen verrückt waren auch die 60 Minuten. Der Verfasser des Programmheftchens für das Duell hatte fast prophetische Gaben, als er über die „zwei alten Rivalen“ schrieb, dass es meistens „sehr hitzige und emotionale Spiele“ gab: „Dies wird wohl auch wieder für dieses Spiel gelten.“


In der Tat: Emotionen wurden großgeschrieben, was allein schon daraus ersichtlich ist, dass es neben jeweils vier Zeitstrafen, noch eine Rote Karte für Michael Oehler von der TGS gab. Den beiden Trainern Andrej Klimovets (Pforzheim) und Michael Schweikardt – einst Teamkollegen in Melsungen – wurde zudem noch die Gelbe Karte vor die Nase gehalten. Und Nervenkitzel war ohnehin garantiert. Bis zur 53. Minute (22:19) führte die TGS nie mit mehr als zwei Toren Vorsprung und die Gäste aus Württemberg lagen höchstens mit einem Tor vorn. An Spannung mangelte es ebenfalls nicht. Nachdem Marco Kikillus in der 56. Minute das einzige Mal einen Siebenmeter verwarf, kam der ehemalige Zweit-Bundesligist durch einen Siebenmeter des überragenden Michael Seiz eine Zeigerumdrehung später noch auf 21:22 heran. „Entscheidend war heute die Abwehr. Wenn der Torhüter hält, dann steht auch die Abwehr“, fasste Klimovets die Handball-Stunde zusammen. Im TGS-Tor war meistens Sebastian Ullrich im Einsatz. Gäste-Trainer Schweikardt, der immerhin als Tabellenvierter mit seinem Team angereist war, erkannte neidlos an: „Ich habe gewusst, dass Pforzheim eine stabile Mannschaft hat.“


Dabei standen die Vorzeichen nicht besonders günstig. So konnte Top-Torjäger Marco Kikillus nur für die Siebenmeter eingewechselt werden. Seine Begründung: „Ich hatte die Woche über ein bisschen Fieber.“ Dass mit Ausnahme des nur kurzzeitig eingesetzten Michael Oehler alle anderen elf Feldspieler trafen, nötigt Kikillus Respekt ab: „Das zeugt von unserer Ausgeglichenheit. Jeder der reinkommt, legt sich zu 120 Prozent ins Zeug.“


Kapitän Florian Taafel hatte ebenfalls eine leichte Grippe, Michal Wysokinski und der diesmal nicht eingesetzte Nicolai Gerstner waren angeschlagen und Yanez Kirschner konnte beruflich bedingt nicht trainieren. Taafel berichtete hernach: „Ich habe mir das linke Knie verdreht. Abwarten, was dabei rauskommt.“ Dafür erweist sich Neuzugang und Rückraum-Ass Adam Soos, der von Anfang an mitwirkte, immer mehr als wichtige Stütze der Abwehr.




bottom of page