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PZ: TGS Pforzheim erkämpft sich Sieg gegen Plochingen - Verletzung überschattet Heimerfolg

Pforzheim. Es herrschte eine seltsame Atmosphäre am Samstagabend in der Bertha-Benz-Halle. Drittligist TGS Pforzheim hatte gerade nach einer komplett verkorksten Anfangsphase gegen den TV Plochingen mit 28:27 gewonnen. Der Jubel fiel aber verhalten aus. „Ich weiß gar nicht, ob ich mich über den Sieg freuen soll oder nicht“, war TGS-Rückraumspieler Maximilan Schwarz ratlos.


Foto: PZ-Becker

Der Grund für die getrübte Stimmung lag da noch gar nicht so lange zurück. Rund 30 Sekunden vor dem Abpfiff war die TGS gerade richtig in Fahrt. Nachdem die Pforzheimer endlich ihren Kampfgeist und das von Abteilungsleiter Wolfgang Taafel geforderte Herzblut ausgepackt hatten, war der Sieg beim 28:26 greifbar. Doch dann der Schock: Filip Prsa knallte bei einem Angriffsmanöver mit dem Knie auf das Knie eines Gegenspielers. Er blieb schreiend am Boden liegen und musste minutenlang behandelt und schließlich aus der Halle getragen werden. Die Kniescheibe war laut Wolfgang Taafel herausgesprungen. Für Prsa endete der Abend im Krankenhaus, die genaue Diagnose steht noch aus. „Filip hatte in den letzten drei Jahren einige schwere Verletzungen gehabt und jetzt wieder sowas ...“, zeigte sich TGS-Trainer Florian Taafel betroffen.


„Am Ende haben wir den Sieg auch für Filip geholt“, meinte Marco Kikillus, mit sechs Treffern, davon drei Siebenmeter, an dem Abend der beste Torschütze der TGS. Der fünfte Saisonsieg war hart erkämpft und in der ersten Spielhälfte lange undenkbar. Vorne wie hinten lief es nicht. Ballverluste, Lattentreffer und Gegenstoßtore der Plochinger führten zu einem Sechs-Tore-Rückstand (8:14/23.). „Wir waren in der Abwehr mit dem Kopf nicht ganz da“, räumte Kikillus ein. Trainer Florian Taafel, der wegen einer Handverletzung nicht selbst mitspielte, fehlte der „Mut zum Toremachen“.

Hinzu kam, dass Michal Wysokinski ab der 13. Minute seine zweite Zeitstrafe absaß und zur Sicherheit erstmal nicht mehr zum Einsatz kam. „Michal ist für uns ein brutal wichtiger Spieler, der hat uns dann natürlich gefehlt“, so Florian Taafel. Auf der anderen Seite sah Plochingens Dominik Eisele bereits im ersten Durchgang die Rote Karte, nachdem seine Hand im Gesicht von Nicolai Gerstner gelandet war (22.).

Ende der ersten Spielhälfte war dann auch die TGS in der Partie angekommen und verkleinerte den Rückstand bis zur Halbzeitpause auf ein Tor (15:16). Auf den Ausgleich mussten die Pforzheimer nach dem Seitenwechsel aber noch ein wenig warten. Vier Chancen und vier Minuten brauchte die TGS, um das 16:16 durch Maximilian Schwarz zu erzielen (34.).

Mut zum Risiko

Allerdings war Plochingen noch nicht geschlagen, der Aufsteiger ging wieder in Führung. Es drohte der Rückfall in alte Muster, zumal Michael Oehler verletzt raus musste (48.). Pforzheims Trainer Florian Taafel riskierte nun einiges, setzte verstärkt wieder Michal Wysokinski ein. „Ich habe ihm gesagt, er soll sich nicht zurückhalten, auch wenn er schon zwei Zeitstrafen hat“, so Taafel.

Patrick Zweigner war es, der kurz vor Schluss die Wartberger in Führung brachte (27:26/58.). Filip Prsa legte das 28:26 nach, ehe er kurz drauf zur tragischen Figur des Spiels wurde. Im Tor gab nun Jonathan Binder, der 20 Minuten vor Schluss Sebastian Ullrich ablöste, der TGS den nötigen Rückhalt. Ein Treffer gelang Plochingen aber noch, den letzten Freiwurf verwandelte der TVP aber nicht. So endete die Partie 28:27 für die TGS. „Am Ende war es auch ein Sieg des Willens“,resümierte TGS-Coach Florian Taafel erleichtert.

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