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3.Liga: Der TGS-Express begeistert die Pforzheimer Handball-Fans


Das war das richtige Statement zur richtigen Zeit mit der richtigen Leistung: In einem Klassespiel und offenen Schlagabtausch haben die Handballer der TGS Pforzheim den direkten Konkurrenten TSB Heilbronn-Horkheim mit 36:32 (19:14) überrannt und den Anspruch auf einen Platz in der Spitzengruppe der 3. Liga untermauert. „Das war Handball höchster Qualität. Und das war wertvoller als der Derbysieg“, schwärmte TGS-Abteilungsleiter Wolfgang Taafel über die Partie, die mit ihren 68 Toren die 600 Zuschauer begeisterte. Ein neutraler Besucher meinte gar: „Das war das beste Spiel, das bisher in der Bertha-Benz-Halle zu sehen war.“


Dass viele Treffer fallen würden, war angesichts des Gegners aus Heilbronn – die meisten Tore der Liga erzielt, aber auch die fünftmeisten kassiert – keine Überraschung. Nach der Schlusssirene waren die TGS-Spieler überglücklich. „Das war offensiv das Beste in diesem Jahr“, sagte der sechsmal erfolgreiche Kreisläufer Nils Boschen. Rückraumspieler Florian Taafel (7) war ein bisschen verblüfft von der „Deutlichkeit des Erfolges“.

Spieler des Abends aber war Martin Kienzle. Der vielseitige Rückraumspieler beherrscht nahezu jede Wurfvariante, ist extrem flink, beweglich und dynamisch, macht das Spiel schnell, ist auch im „Eins-gegen-Eins“ kaum zu halten und setzt seine Teamkollegen genial in Szene. Doch so auffällig er auf dem Spielfeld ist, so zurückhaltend tritt er daneben auf. „Eine starke geschlossene Mannschaftsleistung. Jeder hat seinen Beitrag geleistet“, lautete sein knapper Kommentar zum Spiel. Mehr war dem elffachen Torschützen nicht zu entlocken.

Die Partie begann extrem torreich: 7:6 stand es nach siebeneinhalb Minuten – wäre es so weiter gegangen, wären am Ende mehr als 100 Tore gefallen. Doch dieses irre Tempo konnten die Mannschaften natürlich nicht halten.

Aber der Handball-Express rollte unaufhörlich weiter. Hauptakteure auf Horkheimer Seite waren Jugend-Nationalspieler Sebastian Heymann (8) auf der Königsposition Rückraum links, Spielmacher Andreas Blodig (9) und Kreisläufer Alexander Schmid (6). Doch während die TGS-Tormaschine trotz einiger Aussetzer über 60 Minuten auf hoher Drehzahl lief, bekamen die Pforzheimer das gegnerische Torjäger-Trio Mitte der zweiten Halbzeit weitgehend in den Griff, auch weil nun Torhüter Daniel Sdunek zur Galaform auflief und reihenweise beste Chancen des Gegners vereitelte.

So verteidigten die Gastgeber den Fünf-Tore-Vorsprung, den sie sich kurz vor der Pause erarbeitet hatten, über weite Strecken souverän. Auf 25:28 kam Horkheim noch einmal heran, dann aber zog die Mannschaft von Andrej Klimovets sogar bis auf 34:27 weg.

Etwas Pech hatte Horkheim, weil Torhüter Pascal Welz fehlte und sich mit Marco Hauck und Janik Zerweck zwei wichtige Werfer verletzten. Aber bei der TGS fehlte mit Evgeni Prasolov auch ein nicht ganz unwichtiger Rückraumspieler. Das konnten die Gastgeber aber ebenso verschmerzen wie die Tatsache, dass mit Filip Prsa einer von Prasolovs Stellvertreter keinen guten Tag erwischt hatte.

„Die TGS hat eine Mordstruppe. Und sie führte das ganze Spiel“, erkannte Gästetrainer Jochen Zürn den Erfolg des Gegners in einer ausgesprochen fairen Partie am Ende neidlos an.


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