Mittwoch, 28.Oktober 2020
Der Badische Handball-Verband unterbricht mit sofortiger Wirkung den Erwachsenen- und Jugendspielbetrieb auf Ebene des BHV sowie seiner Untergliederungen bis einschließlich 31.12.2020, diese Entscheidung hat das BHV-Präsidium in seiner gestrigen Sitzung am 27.10.2020 getroffen.
Also ruht auch bei der TGS ab sofort der gesamte Spielbetrieb, aus heutiger Sicht ausschließlich der ersten Herrenmannschaft in der 3. Handball Bundesliga, deren Spielbetrieb nach den Verordnungen des Deutschen Handball Bundes geregelt wird und der in der Baden-Württemberg Oberliga spielenden A-Jugend.
Es ist allerdings davon auszugehen, dass auch der Spielbetrieb in der BWOL ausgesetzt wird, da die Spielausfälle im Handballverband Württemberg sogar deutlich höher sind als die im Badischen (Württemberg 72%, Nordbaden 38%, Südbaden 45%), wenngleich am vergangenen Montag den 26.10.2020 von Handball Baden-Württemberg (HBW) eine Regelung veröffentlicht wurde, die unseres Erachtens organisatorisch zum Chaos führt. Darin soll die Ansetzung bzw. Möglichkeit der Absage von Spielen, von der 7-Tage Inzidenz > 50 des Stadt-/Landkreises abhängig gemacht werden. Das heißt, dass zum Beispiel Spiele gegen Mannschaften aus Pforzheim/Enzkreis nach heutigem Stand alle abgesagt werden können, ebenso Heilbronn, Stuttgart usw.; wie soll das funktionieren und welchen Sinn hat da noch die Wertung eines Spielbetriebs, fragt man sich bei der TGS.
Dass man beim BHV aus gegebenem Anlass nun die Spielkommission damit beauftragt, über die Wertung der Saison 2020/21 Vorschläge auszuarbeiten, sieht TGS-Vorstand Wolfgang Taafel kritisch:
„Aus meiner Sicht ist das Zeitverschwendung. Natürlich muss man sich irgendwann Gedanken über die Wertung oder Nichtwertung der der Saison machen. Wenn aber jetzt schon nach vier Spieltagen alles im Chaos versinkt und niemand annähernd weiß, wie die Entwicklung der Pandemie weiter geht und welche Entscheidungen von den Regierungen noch getroffen werden, dann sollte man jetzt niemanden eine Arbeit machen lassen, um über den Fall der Fälle nachzudenken. Ich schätze die Lage so ein, dass in ein paar Monaten gar nichts anderes in Frage kommt, als die Saison komplett zu annullieren, was man für die Saison 2019/20 hätte eigentlich auch schon machen sollen“.
Was bedeutet die BHV-Entscheidung für die TGS Pforzheim?
- „Wir werden auf jeden Fall unseren Trainingsbetrieb aufrechterhalten, so lange es erlaubt ist und das ist es. Das sind wir unserem sozialen und sportlichen Auftrag schuldig. Wir haben im Frühjahr gesehen, dass es für die Familien und Kinder eine Belastung ist, wenn die Kinder nur noch Streamen oder auf sozialen Medien zu finden sind, Fastfood konsumieren und die Verarmung der sozialen Kontakte immer mehr zunimmt. Natürlich ist es uns wichtig, dass die Eltern zustimmen, dass ihre Kinder weiterhin zum Training kommen“, erläutert TGS-Hygienebeauftragte Timo Hufnagel.
- W. Taafel zum finanziellen Aspekt: „Finanziell ist die laufende Saison sowieso schon eine Katastrophe. Wenn unser Kassier auf die wöchentlichen Abrechnungen schaut, kommen ihm die Tränen. Das einzig Positive an der Sache ist, dass sich unsere Verluste reduzieren. Da die Kosten des Spielbetriebs über Einnahmen nicht gedeckt waren, haben wir wenigstens keine Schiedsrichterkosten mehr, was natürlich kein Trost für die überaus traurige Gesamtsituation für den Handball bei uns ist“.
