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Exponentielles Wachstum bei Spielabsagen

Dienstag, 27.Oktober 2020


Dass die Anzahl der Spielverlegungen bzw. Spielabsagen eine Funktion des aktuellen Wachstums der Covid-19 Neuinfizierten ist, scheint logisch. Wie alle anderen Bürger sind auch die Handballer ein mehr oder weniger ganz normaler Bestandteil unserer Gesellschaft und demzufolge wird sich die Anzahl der Neuinfektionen bei Handballern in annähernd gleichem Verhältnis entwickeln, wie die bei der übrigen Bevölkerung in der entsprechenden Altersklasse. Dass beim Trainings- und Spielbetrieb die Ansteckungsgefahr unter den Handballern ungleich höher ist, als wenn man zusammen eine Tasse Kaffee auf der Terrasse einer Bar trinkt, mit Maske durch die Fußgängerzone schlendert oder beim Discounter Einkaufen geht, erscheint einleuchtend. Daraus ableitend ist die Disziplin und große Verantwortung eines jeden einzelnen Spielers gefragt.


Und daher wird in der Liga bei Verdachtsfällen und positiven Testergebnissen auch verantwortungsvoll und konsequent gehandelt, indem Spiele abgesagt werden und falls erforderlich, sich die gesamte Mannschaft in Quarantäne begibt. Für die Spiele mit Zuschauern haben die Vereine perfekte und minutiös ausgearbeitete Hygienekonzepte ausgearbeitet, welche den Zuschauern mindesten den gleichen Schutz vor Ansteckungen geben, wie in jedem Einkaufsladen oder beim Lokalbesuch.


Aber was bedeutet das für den Spielbetrieb der laufenden Saison. Nur unverbesserliche Optimisten oder Ignoranten glaubten an und propagierten eine ganz normale Handballsaison 2020/2021. Ja, natürlich war und ist es ein Versuch wert die Saison zu starten, aber allein am vierten Spieltag der laufenden Saison gab es in den dritten Ligen der Männer 11 Spielabsagen wegen Corona Verdachts bzw. infizierten Spielern und das auch noch bei aufgestockter Anzahl der am Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften. Spitzenreiter war am vierten Spieltag die Mitte Staffel mit 5 Spielabsagen, gefolgt von unserer Süd-Staffel mit drei Spielabsagen, insgesamt bereits jeweils zwei Spielabsagen der Teams aus Heilbronn/Horkheim und Kornwestheim. Was keinesfalls passieren darf, dass wider besseren wissens „auf Teufel komm raus“ gespielt wird, weil es unmöglich erscheint, die abgesagten Spiele irgendwann nachholen zu können.



Sollte die Entwicklung der Spielabsagen nicht gestoppt werden können, was wie eingangs vermutet, von der allgemeinen Entwicklung der Neuinfektionen in unserem Land abhängt, droht ein Saisonabbruch oder Ende Mai ein Saisonende, bei dem nach dem Quotienten Verfahren die Tabelle „geordnet“ wird, egal ob eine Mannschaft 34 Spiele oder nur 20 Spiele bestritten hat. Inwieweit bei beiden Szenarien dann vom DHB sinnvolle und sportlich faire Entscheidungen über Auf- und Abstieg, Meisterschaft oder Saison Annullierung getroffen werden können, in dieser Rolle der Entscheider will niemand stecken.

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