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Favoritensieg beim Pforzheimer Handball-Festival: TGS schlägt SG


So voll war die 2015 eingeweihte Bertha-Benz-Sporthalle (Fassungsvermögen: 2200 Besucher) noch nie. 1800 Zuschauer wollten am Samstagabend das Pforzheimer Handball-Derby in der 3. Liga erleben. Rekord! Am Ende sahen die begeisterten Fans – unter ihnen OB Gert Hager – einen „Heimsieg“ des Favoriten TGS Pforzheim, der seinen „Gast“ SG Pforzheim/Eutingen mit 26:23 (10:8) bezwang. Übrigens exakt das Ergebnis, das TGS-Rechtsaußen Hagen Körner vor dem Spiel im PZ-Interview getippt hatte.


Spielverlauf:

Die SG lag meist hinten, kämpfte sich aber immer wieder bravourös heran. Die Deckungsreihen beider Mannschaften arbeiteten sehr aggressiv am Mann. Es blieb aber alles im Rahmen. Dennoch mussten die Schiedsrichter insgesamt 15 Zeitstrafen und zwei Rote Karten verhängen. Vor allem SG-Abwehrchef Ingo Catak war früh mit zwei Zeitstrafen belastet, was seinen Aktionen bis zur Roten Karten in der 56. Minute ein wenig den Biss nahm. Bei der TGS, die erwartungsgemäß auf den verletzten Evgeni Prasolov verzichten mussten, lief Kapitän Florian Taafel rechtzeitig zur Derby-Topform auf. Mit elf Treffern zeigte er alte Qualitäten. Bester Torschütze bei der SG war Rechtsaußen Dominik Seganfreddo (zehn Tore).

Knackpunkt:

Die TGS hatte sich prima auf den Rückraum der SG eingestellt. Manuel Mönch und Sandro Münch blieben beide ohne Tor – eine absolute Seltenheit im Team von Trainer Alexander Lipps. Nur über die Außen Seganfreddo und Max Lupus sowie über den Kreis mit Philipp Schückle entwickelte die SG echte Torgefahr. Die TGS verteidigte ausgezeichnet. Trainer und Weltmeister Andrej Klimovets kehrte als Deckungs-Stabilisator ins Team zurück. „Wir mussten hier dringend etwas tun“, betonte TGS-Handball-Abteilungsleiter Wolfgang Taafel. Der Innenblock mit Klimovets, Florian Taafel und Michal Wysokinski war kaum zu überwinden. Und Torhüter Daniel Sdunek war, wie allerdings auch sein Gegenüber Mile Matijevic, bärenstark.

Entscheidung:

Nach der Pause (10:8) setzte sich die TGS zunächst ab (13:9), aber die jungen Wilden der SG schlugen eiskalt zurück (14:14). Die Halle bebte. Doch dann eine Zeitstrafe gegen Arne Ruf und die TGS erhöhte auf 18:14. Der Favorit hielt diesen Vorsprung. Die Entscheidung war endgültig gefallen, als Felipe Soteras Merz in der 54. Minute das 23:17 markierte.

Das sagen die Trainer:

„Entscheidend für unseren Erfolg waren Abwehr und Torhüter. Unser Sieg ist verdient. Ich bin sehr zufrieden. Wir haben viele Videos geschaut und uns sehr gut auf den Rückraum der SG vorbereitet“, freute sich TGS-Coach Andrej Klimovets. Sein Kollege Alexander Lipps hatte damit gerechnet, dass Klimovets spielt. „Das ist auch eine Art Wertschätzung für uns“, so Lipps. Nach dem 0:4-Lauf beim Stande von 14:14 sei seine Mannschaft nicht mehr zurückgekommen. „Ein Knackpunkt war auch, dass unser linker Rückraum nicht wie gewohnt in Form war.“


Stimmung:

Einfach überragend, so das einhellige Fazit aller Spieler und der Trainer. „Die Atmosphäre war sensationell. Ich dachte nicht, dass es so voll wird“, sagte Florian Taafel. „Das könnte immer so sein“, freute sich Manuel Mönch über die lautstarke Kulisse.

Die Fans beider Lager gaben sich alle Mühe, ihr Team zu unterstützen: Hier ein klares Unentschieden zwischen TGS- und SG-Unterstützern.

Fazit:

Es war ein grandioses Handball-Event. Gewinner war vor allem der Handballsport in Pforzheim. Organisatorisch hat alles geklappt – beinahe. „Leider ist uns relativ bald das Bier ausgegangen“, räumte Wolfgang Taafel nach der Partie mit einem Lächeln ein.


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