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"Geisterspiele" im Abstiegskampf

Waren das noch Zeiten, als die TGS in ihrem zweiten Drittligajahr in der Fritz-Erler-Halle gegen den Abstieg kämpfte. Auch damals war Großsachsen der Gegner und Klimo streifte sich seine Nummer 17 über, um seinen Jungs zu helfen. Es war 20. Dezember 2014 und kein TGS-Fan war wegen Weihnachtseinkäufen oder Ähnlichem unabkömmlich, sondern pilgerte in die Erler-Halle, um seinen Rot-Weißen im Abstiegskampf zur Seite zu stehen.


Bild: Quelle PZ-Archiv


Nicht weniger als 6 Spieler stehen auch sieben Jahre später noch im Team unserer Mannschaft: Binder, Dykta, Blum, Taafel, Wysokinski und Kikillus. Also an fehlender Identifikation mit der Mannschaft kann es eigentlich nicht liegen, warum am 23.02.2022 nicht einmal 100 Zuschauer den Weg in die Bertha-Benz-Halle fanden.


Bild: Quelle PZ-Archiv


Corona, die Angst sich mit dem Virus anzustecken und in der Halle eine Maske tragen zu müssen, das ist sicherlich für Viele ein Grund nicht hinzugehen, obwohl die Pandemie ja im Abklingen ist und beim Derby unter gleichen „Nebenbedingungen“ kamen ja immerhin 1.000 Zuschauer. Also haben wir fast nur noch Eventpublikum? Studien belegen allerdings, dass die pandemiebedingten Begleitumstände der Hauptgrund sind, nicht mehr ins Stadion und nicht mehr in der Halle zu gehen. Im Durchschnitt kommen diese Saison weniger als die Hälfte der Zuschauer zu unseren Spielen aber auch zu den Spielen der anderen Vereine in unserer Staffel, egal ob Sie um die Meisterschaft oder gegen den Abstieg spielen. Macht die Pandemie unsere Vereine kaputt? Die entgehenden Einnahmen können nicht annähernd durch Fördermaßnahmen des Bundes kompensiert werden und hat man einmal Fans verloren, wird es schwer diese wieder zu gewinnen. Während die Vereine auf Einnahmen verzichten müssen, bleiben die gesamten Spielbetriebskosten konstant bzw. sind durch zusätzlich zu bezahlende Maßnahmen und Vorgaben der Verbände sogar gestiegen; keine Solidarität der Verbände mit den finanziell gebeutelten Vereinen muss beklagt werden.

Zurück zu unserer TGS. Hätte unsere Mannschaft doch nicht mehr denn je die Unterstützung ihrer Fans verdient? Gebeutelt von schweren und langwierigen Verletzungen zahlreicher Leistungsträger wie wohl bei keinem anderen Verein, ist unsere TGS im Abstiegssumpf gelandet. Kommt ein Spieler zurück, fallen zwei andere aus, verletzungsbedingt oder mit dem Virus infiziert. Ich kann mich noch sehr gut an die Zeiten erinnern, als die TGS um den Klassenerhalt in Liga 3 kämpfen musste. Mal für Mal kamen mehr Zuschauer zu den Heimspielen, nicht um Handball für die Galerie zu sehen, sondern um Spannung pur zu erleben und das Team beim Kampf um jeden Punkt lautstark zu unterstützen und das wünscht sich jeder Spieler und das weiterhin aufopferungsvoll arbeitende, ehrenamtliche Helferteam, als kleine Anerkennung für den großen Einsatz, den alle leisten.


WT

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