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Geisterspiele im Handball - Nach erstem Schock keimt ein wenig Hoffnung

Als am Samstagnachmittag die Nachricht durchdrang, dass ab sofort nur noch 100 Zuschauer die Spiele bei Veranstaltungen besuchen dürfen, kam diese Information einem KO-Schlag für das Handballgeschehen der TGS Pforzheim und vieler anderer Vereine mit Mannschaftssport gleich.


Was hieße diese Entscheidung für viele Vereine: da die meisten Vereine ihre Sponsoren und Dauerkarteninhaber beim Besuch der Spiele verständlicher bevorzugt behandeln müssen, gäbe es ab dem nächsten Heimspiel keine Ticket-Einnahmen mehr und parallel dazu ein nur noch winzig kleiner Bruchteil an Einnahmen aus Speisen- und Getränkeverkauf. Einnahmen aus dem Speisen- und Getränkeverkauf sind ja derzeit eh‘ schon deutlich zurückgegangen; es ist ja leicht nachvollziehbar, dass niemand große Lust hat, seinen abgepackten Wurstweck und sein Getränk mit der Maske im Gesicht auf die Tribüne zu tragen und dann dort zu verzehren. Das gesellige Beieinanderstehen fehlt ja vollkommen.


Fazit: Einnahmen praktisch Null, was hochgerechnet bis Saisonende rund ein Viertel des gesamten Jahresetats kosten würde. Was aber unverändert bleibt, sind die Kosten des Spielbetriebs, die bisher locker aus den Zuschauereinnahmen finanziert werden konnten. Viele wissen über die Höhe dieser Kosten verständlicherweise nichts. Diese Kosten sind von der Anzahl der am Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften eines Vereins abhängig und insbesondere von der Höhe der Klassenzugehörigkeit der einzelnen Mannschaften. Ein Spieltag an einem Wochenende kostet unseren Verein normalerweise zwischen 800,00 und 1.000,00 €. Bei noch 15 ausstehenden Heimspielen sind dafür mindestens 10.000,00 € anzusetzen, denen keine Einnahmen mehr entgegenstehen. Alles natürlich unter dem Gesichtspunkt, die Saison wird überhaupt zu Ende gespielt und die nun drohenden Beschränkungen bleiben bis Mitte nächsten Jahres bestehen.


Ein Hoffnungsschimmer könnte Mut machen

Zumindest bis Ende dieses Monats bleibt alles beim Alten, d.h., unser Heimspiel am 31.10. gegen Oppenweiler kann unter den derzeit gültigen und genehmigten Bestimmungen ausgetragen werden und es sind weiterhin 468 Zuschauer in unserer Bertha-Benz-Halle zugelassen. Dies natürlich unter den heute (20.10.2020) vorliegenden Verordnungen des Landes und Mitteilungen der Stadt Pforzheim. Jeder weiß aber, dass aufgrund noch mehr ansteigender Infektionszahlen, von heute auf morgen neue Bestimmungen gelten können. Wir werden dann auch umgehend über unsere sozialen Medienplattformen informieren. Hoffnung keimt auch aus dem Grund, da an der einen und anderen Stelle aktuell davon geschrieben wird, dass zukünftig bei Sportveranstaltungen die 20%-Regel bezogen auf die Gesamtkapazität der Sportstätte gelten könnte. Ein Strohhalm, an dem man sich gerne hält, würde das für unsere Pforzheimer TGS Handballer bedeuten, dass wir 400 Personen Einlass gewähren dürfen. Müssen die Spieler der beiden Mannschaften davon abgezogen werden, dann sind es immer noch 368 Zuschauer, welche die Spiele besuchen könnten, immer noch deutlich besser als 100.


Aber was machen die Mannschaften, die nicht den Luxus einer Bertha-Benz-Sporthalle haben. Viele Drittligavereine spielen in Hallen mit einem Fassungsvermögen zwischen 500 und 800 Zuschauern. Davon die erhofften und fast schon „üppigen 20%“, bedeutet für diese Vereine 100 bis 160 Zuschauer. Da kann man nur abwarten, welcher Verein zuerst seine Mannschaft aus dem Spielbetrieb abmeldet, denn die Kosten dafür wären wahrscheinlich deutlich geringer als das sich schleichend entwickelnde Defizit, für das dann die Vorstände haften, sofern es sich um keine Spielbetriebs GmbH handelt.


Bleibt optimistisch und tut alles dafür, dass ihr gesund bleibt und keinen „Beitrag“ zu steigenden Infektionszahlen leistet. Zu hoffen ist auch, dass die Entscheider uns das Vertrauen schenken, professionell und nach allen Regeln der gültigen Verordnungen, unsere Sportveranstaltungen durchzuführen. Auch muss man sich bei allen Überlegungen über die gesellschaftliche Bedeutung der Vereine, des Sports und der Sehnsucht der Bürger nach solchen Veranstaltungen bewusst sein.


Sportliche Grüße

Handballabteilung TGS Pforzheim



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