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Interview der Woche mit Rechtsaußen Marco Kikillus


Über die letzten acht Jahre ist der gebürtige Heidelsheimer Marco Kikillus auf der Rechtsaußen-Position im TGS Spiel eine Institution geworden und gehört sozusagen zum Inventar.

Der 28-jährige Linkshänder, der mit 1,75 Meter Körpergröße nicht zu den körperlich stärksten Spielern der 3.Liga zählt, überzeugt durch seine Abschlussstärke und ein gutes Timing im Tempogegenstoß. In der Saison 17/18 konnte Marco mit 207 Toren davon 81 vom 7-Meter-Strich den zweiten Platz in der Torschützenliste der 3.Liga Süd erreichen.

Beruflich hatte sich Marco nach seinem Studienabschluss in Sicherheitswesen mit Schwerpunkt Arbeitssicherheit (DHBW Karlsruhe) zuerst in Stuttgart angesiedelt, um 2020 zur Stadt Pforzheim zu wechseln.

Im Interview unterhielt er sich über die vor dem Abbruch befindliche 3.Liga Saison 20/21, seine Leistenverletzung in der vergangenen Runde, fehlende Fans, das Leben in Pforzheim und seine Zukunftsperspektiven im Sport.


Marco, du warst Ende der letzten Saison aufgrund einer Leistenverletzung lange außer Gefecht gesetzt. Wie geht es Dir nun und wie fühlt es sich an, zurück im Training zu sein?

„Mir geht es super. Am Anfang hat es vielleicht etwas gebraucht, um wieder richtig reinzufinden, aber durch die erste Corona-Pause hatte ich ausreichende Zeit, mich gut auszukurieren und wieder zurück zu kommen. Die Fitness habe ich mir mit Läufen und Krafttraining über meinen Physio wieder zurückgeholt. Es tut einfach gut, wieder mit den Kollegen zusammen trainieren zu können. Die gemeinsamen Trainingseinheiten tun sehr gut in der aktuell schwierigen Zeit.“


In die aktuell vor dem Abbruch befindliche Runde seid ihr aufgrund des schweren Auftaktprogramms mit Spielen gegen die Topteams aus Pfullingen, Kornwestheim und Horkheim mit 2:6-Punkten gestartet. Was glaubst Du wäre in dieser Saison möglich gewesen, hätte es keinen Lockdown gegeben?

„Durch einige Neuzugänge braucht man immer ein bisschen Zeit, um sich einzuspielen, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Das Anfangsprogramm war natürlich nicht das Leichteste, aber in der Dritten Liga gibt es einfach keine einfachen Gegner. Man muss immer 100 Prozent geben, um Siege einzufahren. Ich denke, mit der Mannschaft hätte man im vorderen Mittelfeld mitspielen können, aber natürlich gehören in einer Saison immer viele Faktoren dazu, welche dann am Ende die Platzierung ausmachen. So demnach eine Prognose abzugeben, ist sehr schwierig.“


Auch beruflich hat es Dich 2020 in die Goldstadt verschlagen. Was waren Deine Gründe?

„Die Gründe waren schlicht der kürzere Arbeitsweg. Nach Stuttgart musste ich immer mit der Bahn pendeln, das hat natürlich einiges an Zeit gekostet. Als sich hier bei der Stadt Pforzheim die Möglichkeit gegeben hat, die gleiche Stelle anzunehmen, habe ich mich sofort beworben. Ich habe mich hier gut eingelebt und auch die Arbeit bei der Stadt macht mir Spaß und ist die Gleiche, wie in Stuttgart. Durch den wesentlich kürzeren Arbeitsweg gewinnt man natürlich auch sehr viel mehr Freizeit, die man für z.B. für Kochen oder andere eigene Interessen sehr gut nutzen kann.“


In den letzten Jahren war in der „Bertha Benz-Arena“ oft der Teufel los. Fehlen euch die Fans, da Ihr derzeit leider nur trainieren könnt?

„Natürlich fehlen uns die Fans. In engen Spielen können sie die letzten Prozente aus einem herauskitzeln, das macht den Sport und die Heimspiele aus. Jeder Sportler wünscht sich doch, vor Publikum seine Wettkämpfe oder Spiele auszutragen. Ich hoffe sehr, dass wir bald wieder vor einer vollen, lauten und frenetischen Fantribüne Heimspiele spielen und mit den Fans Siege feiern dürfen!“


Was macht das Handballspielen bei der TGS aus und was willst Du sportlich in Zukunft erreichen?

„Der Verein ist sehr familiär geprägt. Es macht mir deshalb sehr viel Spaß, hier im Verein Handball zu spielen. Die Zuschauer, die Helfer, alle ziehen an einem Strang. Auch in der jetzigen Zeit merkt man das. Ich spiele Handball aus Leidenschaft. Ich möchte hier, solange es möglich ist, den Handballsport ausüben und auch den Zuschauern guten Handball und Freude an dem Sport geben, das ist mein Ziel und dafür gebe ich immer 100 Prozent für das Team und den Verein. Zudem möchte ich natürlich Vorbild für die zahlreichen Nachwuchsspieler sein und ihnen die Dinge mit auf den Weg geben, damit sie lange dem Handball verbunden bleiben. Außerdem möchte ich der Mannschaft bei all ihren Zielen zu 100 Prozent helfen.“


Unterschiedlichen Quellen verraten, dass es unterschiedlich ausgeprägte Kochkünste im Team gibt. Weißt Du Genaueres über das unterschiedliche kulinarische Vermögen der einzelnen Spieler?

„Ich durfte schon etwas öfters die Grillkünste von Flo Taafel genießen und war seeehr zufrieden! Außerdem ist das Spanferkel beim Mannschaftsabend auch immer sehr lecker ;-)

Wenn Adam (Sooß) mal wieder zum Wrap essen einlädt, muss man sagen, dass er sich auch sehr Mühe gibt und es auch sehr lecker und genüsslich ist :-)“


Letzte Frage - welche Rolle spielt der Sport gerade für Dich und wie sieht Deine Hoffnung für die nächsten Monate diesbezüglich aus?

„Dass es immerhin Sport per Übertragung zu sehen gibt, ist für viele Fans sicher schön und wichtig – gerade jetzt. Ich sehe aber auch die andere Seite und hoffe, dass wir mit Hygienekonzepten und regelmäßigen Testungen die Saison zu Ende bringen können, könnte aber auch verstehen, wenn dem nicht so wäre.

Ich hoffe, dass die „Normalität“ mit Hilfe der Impfungen bis zum Sommer zurückkehrt. Bis dahin müssen wir sicher noch auf Vieles verzichten, was uns sehr schwer fällt und vor allem für die Kinder sehr schwierig ist. Mit sinkenden Zahlen und vielen Impfungen können wir hoffentlich auf rasche Lockerungen hoffen. Ich sehe mich aber auch nicht dazu befähigt, irgendwelche Ratschläge oder Voraussagen treffen zu können.

Ich hoffe es nur sehr, dass die Kids bald wieder Sport treiben und wir unsere Fans begrüßen können.


Vielen Dank Marco (Kiki) für Deine Zeit und wir hoffen Euch alle baldmöglichst wieder persönlich treffen zu können.

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