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Interview der Woche: Mit Vorstand Wolfgang Taafel



Seit Jahrzehnten ist Wolfgang Taafel als Vorstand und Abteilungsleiter maßgeblich für die Geschicke der TGS Handballabteilung verantwortlich.

Der frühere Prokurist einer Pforzheimer Autozubehörfirma unterhielt sich im Interview über prägende Momente der TGS Handballgeschichte, die Rückkehr zum Spielbetrieb, die Qualirunde zum DHB-Pokal, die Personalplanungen für die kommende Runde, die Verlängerung der (Haupt-)Sponsoren und den derzeitigen Ausbau seines Hauses.


Wolf, du bist seit 20 Jahren maßgeblich für die Handballabteilung verantwortlich. Was waren deine persönlichen Highlights in all den Jahren?

Es sind im Herbst diesen Jahres tatsächlich 20 Jahre, als ich die Abteilungsleitung für die gerade in die Landesliga aufgestiegene Mannschaft übernommen habe. Natürlich waren es die drei Aufstiege bis zur 3. Liga, der wir nun ununterbrochen seit 8 Jahren angehören.


Was einzelne Spiele angeht, da gab es natürlich viele heiße Auseinandersetzungen, unvergesslich ist aber das Spiel gegen Neureut, im Fernduell mit dem HC Neuenbürg um den Aufstieg in die Badenliga. Es war unglaublich, wie die Entscheidung beim direkten Vergleich mit dem HCN gefallen ist.

Dann ist mir noch das erste Stadtderby zu BWOL Zeiten in der Fritz-Erler-Sporthalle in bester Erinnerung, als unser heutiger Trainer Tobias Müller (im TGS Trikot) nach wenigen Minuten die rote Karte sah, wir einen ganz schlechten Start hatten und wir dann nach einem überragenden Spiel von Florian als Sieger vom Platz gingen. Auch der Kantersieg mit glaube ich 33:18 gegen die SG in der Konrad-Adenauer-Halle war ein Spiel für die Geschichtsbücher.


Nach dem Abbruch der regulären Saison 20/21 hat der DHB in seiner letzten Online-Sitzung der 3.Ligisten angekündet, dass der Saisonstart in Richtung Mitte/Ende August gelegt werden soll. Durch Aufsteiger aus den Landesverbänden könnte die Anzahl der Mannschaften auf 85 Teams anwachsen, was wohl zu 6 Staffeln führen würde. Deine Meinung zu dieser Entwicklung.

Ich habe schon nicht verstanden, dass in dieser Saison die Liga aufgestockt wurde, da doch hätte klar sein müssen, dass die Runde nicht reibungslos ablaufen wird. Dass man vielleicht 6 Staffeln bilden wird, macht Sinn, da wir auch in der kommenden Saison ausreichend Pufferzeit benötigen werden, um wieder eine sportliche Wertung zu bekommen.

Was aber wieder gar nicht passt, ist die Überlegung von Aufsteigern aus der vierten Liga - noch mehr Mannschaften und Aufsteiger ohne jegliche sportliche Qualifikation.


Auf der Online-Sitzung diese Woche bzgl. der Ligapokalrunde zur Quali am DHB-Pokal wurde verkündet, dass die acht Drittligisten aus dem Süden (Leutershausen, Oftersheim/Schwetzingen, Plochingen, Blaustein, Erlangen II, Balingen-Weilstetten II, Eutingen und unsere TGS) zwei Plätze am DHB-Pokal 21/22 auszuspielen. Was ist das Ziel für den Ligapokal?

Wir wollen nach rund 5 Monaten Training einfach wieder spielen. Dabei werden wir bestimmt auch das eine und andere ausprobieren, insbesondere mit Einsätzen unserer jungen Spieler, die sich in dieser Zeit ohne Spiele sehr gut entwickelt haben. Natürlich geht man in jedes Spiel, um zu gewinnen, wenn das nicht so wäre, wären wir falsch beim Leistungssport.


Mit Lucas Gerdon wurde ja bereits die erste Neuverpflichtung verkündet. Die vier Außenspieler (Lukas Salzseeler, Fabian Dykta, Marco Kikillus und Nicolas Herrmann) haben ihre Verträge verlängert. Was ist personell noch geplant?

Ich glaube, wir können entspannt sein, der Kader steht, die Jungfüchse geben Gas und stehen in den Startlöchern. Mit einem Auge schielen wir allerdings noch nach einem Linkshänder für die RR-Position. Mal sehen, ob da noch was Passendes kommt.


Mit dem Spielbetrieb im semiprofessionellen Bereich ist natürlich auch immer ein erheblicher finanzieller Aufwand verbunden. Mit der Verlängerung des Vertrags mit Hauptsponsor Koch Technik wurde ein wichtiger Baustein für die nächsten Jahre gelegt. Wie sieht es bei den Gesprächen mit den bestehenden Sponsoren in dieser überaus schwierigen Zeit aus?

Dass uns Werner und Carsten Koch weiterhin als Hauptsponsor unterstützen, hat mich riesig gefreut und dafür bin ich ihnen auch dankbar. Koch-Technik ist das Fundament für unseren Etat. Wir müssen aber Gas geben und darum kämpfen, dass uns auch möglichst alle anderen Sponsoren treu bleiben. Der Eine oder Andere hat schon mitgeteilt, dass bei einem weiteren Saisonabbruch die vereinbarten Zahlungen überprüft werden müssen. Wenn wir die Pandemie nicht in den Griff bekommen, werden auch Sportvereine im bezahlten Sport sterben.


Derzeit bist du ja sehr mit dem Ausbau deines Hauses zum Mehrgenerationenhaus beschäftigt. Läuft alles nach Plan?

Ich habe keinen richtigen (Zeit)plan. Ich weiß, was zu tun ist und unter Zeitdruck stehe ich sowieso nicht. Das heißt aber nicht, dass ich nicht ranklotze, um voran zu kommen. Täglich mindestens 8 Stunden, auch samstags, das ist mein Rentnerdasein. Mir tut zwar alles weh, aber ich habe einen riesen Spaß an den Handwerkerarbeiten. Mit den eigenen Händen etwas zu schaffen, ist etwas Wunderbares. Leider kommt das bei der Smartphone-Generation viel zu kurz.


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