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Nach Sieg des Willens kehrt Ex-Trainer Klimovets zur TGS Pforzheim zurück - PZ



Pforzheim. Irgendwie konnte man es ahnen. Die TGS Pforzheim hat nach dem Heimsieg am Samstag gegen Saarlouis die Rückkehr von Trainer Andrej Klimovets bekanntgegeben. Er löst damit Spielertrainer Florian Taafel ab. TGS-Abteilungsleiter Wolfgang Taafel erklärt: „Die Doppelfunktion von Florian war schwierig. 60 Minuten auf dem Platz stehen und im Training immer hundert Prozent geben, da fehlt dann die Möglichkeit zu korrigieren und Einfluss aufs Team zu nehmen. Doch gerade wenn es sportlich nicht so gut läuft, ist das wichtig. Deswegen haben wir uns entschieden, Andrej Klimovets zurückzuholen. Er kennt das Team, war immer noch nach dran an der Mannschaft und hat damit keine Anlaufschwierigkeiten. Seine Autorität und sein professioneller Leistungsgedanke werden der Mannschaft gut tun.“


Am Samstagmittag wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Am Abend wurde die Mannschaft von der Rückkehr Klimovets unterrichtet. Der 45-jährige Weltmeister hatte die TGS nach sechs Jahren bis zum Ende des vergangenen Sommers gecoacht. Sein Nachfolger Michael Rost gab das Traineramt schon im Oktober wieder ab. Jetzt soll Klimovets das zuletzt kriselnde Team wieder in die Erfolgsspur bringen. Sein Engagement ist erstmal bis zum Saisonende begrenzt.


Zum Spiel gegen Saarlouis: Das hat es bei den Partien der TGS schon lange nicht mehr gegeben, die letzten zwei Minuten der Begegnung mit der HG Saarlouis stand der Anhang der Pforzheimer applaudierend auf, um sich für den Sieg des Willens und das Aufbäumen gegen den Negativtrend im Treffen gegen die Saarländer zu bedanken. Dass sich die Nordstädter nach dem Abpfiff nicht lange und gebührend für die Energieleistung feiern lassen durften, war der bereits begonnenen Übertragung der Begegnung der deutschen Nationalmanschaft mit Kroatien geschuldet.


Es war Herzblut, das die personell angeschlagenen TGSler gegen die zuletzt überaus erfolgreichen Saarländer über die gesamte Spielstunde hinweg präsentierten, eine Kollektivleistung und dennoch waren es einzelne Akteure, die dem Treffen den Stempel aufdrückten. Da war einmal Keeper Sebastian Ullrich, der wohl seine beste Vorstellung in dieser Saison ablieferte, der vom Anpfiff weg hellwach war und neben einigen „Freien“ in einer recht wichtigen Phase vor der Halbzeit auch einen Siebenmeter entschärfte.


Da waren einmal mehr Roy James und Michal Wysokinski, die trotz ihrer Blessuren im Zentrum der Abwehr ackerten wie Berserker. Und im Angriff war es einmal mehr Florian Taafel, der seine Mannen mitriss und auch immer wieder entscheidende Treffer setzte, um den Vorsprung zu halten.


Nach dem Auftakttreffer der Gäste übernahmen die Pforzheimer schnell das Kommando und ließen bis zum 6:2-Führungstreffer von Fabian Dykta sogar die Chance eines Siebenmeters und noch zwei ganz klare Gelegenheiten aus. Gestützt auf die „bockstarke Abwehr“ schienen die Wartberger beim 13:7 durch Michal Wysokinski erstmals vorentscheidend weg, ehe drei Gegentreffer vor der Halbzeit das Team dann doch wieder verunsicherten. Es war dann ganz wichtig, dass Ullrich auch nach der Pause gleich wieder „stand“. Trotzdem blieb es kritisch, vor allem, als beim Spielstand von 18:15 Roy James und Michal Wysokinski gleichzeitig auf die Strafbank mussten. Fabian Dykta setzte bei der 4:6-Unterzahl mit dem Treffer zum 19:15 ein ganz wichtiges Zeichen. Mit zwei Toren zum 21:16 verschaffte Florian Taafel dann erstmals wieder deutlicher Luft, dass das Punktepaar in Pforzheim bleibt, durfte man sich nach dem Treffer zum 25:19 von Nikolai Gerstner, der zuvor auch mit einer Bravourleistung auch das Leder erobert hatte, sicher sein.


Zum Schluss noch ein Wermutstropfen, als Fabian Dykta nach einem üblen Foul mit einer Fußverletzung runter musste. Bleibt zu hoffen, dass es nichts Ernsteres ist, denn die personelle Situation der Pforzheimer – die zwar eine voll besetzte Bank, allerdings mit mehreren angeschlagenen Spielern aufboten – bleibt weiterhin sehr angespannt.


Der Sieg gegen die Saarländer wird dadurch noch aufgewertet, dass die gefährdeten Mannschaften weitgehend verloren.


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