Lieber Jörg Lupus,
im SG-Kompakt zum Derby wird den Lesern suggeriert, dass die TGS so gut wie keine Jugendarbeit macht und ihren Fokus alleine auf ihre Herrenmannschaft legt. In der E-, D- und C-Jugend spielen wir von der TGS in den gleichen Ligen wie die SG und praktisch auf Augenhöhe mit den SG-Mannschaften. Mit unserer A-Jugend spielen wir in der höchsten badischen Jugendliga, haben als JSG Goldstadt in den vergangenen Jahren zweimal die Baden-Württembergische Pokalmeisterschaft errungen und seit Jahren wechseln immer wieder unsere oft besten Jugendspieler zur SG-Pforzheim/Eutingen, um im B- und A-Jugendalter in den höchsten Ligen ihrer Altersklassen spielen zu können. Auch werden immer wieder TGS-Jugendspieler in die BHV-Auswahl gesichtet.
All‘ diese Erfolge ohne Fokus auf die Jugendarbeit? Wie fühlen sich unsere Jugendtrainer wertgeschätzt, wenn ihre Arbeit vom Vorstand der SG-Pforzheim/Eutingen so den 2.000 Zuschauern beim Derby nahegebracht wird. Ist das nur Derbygepolter oder Strategie?
Wenn unterschiedliche Konzepte im Jugendbereich beschrieben werden, dann besteht unter anderem ein gravierender Unterschied darin, dass bei der SG seit Jahren, spätestens ab der B-Jugend, zahlreiche Leistungsträger von Vereinen aus Baden und teilweise Württemberg verpflichtet werden, um auf dem höchsten Level der Jugendligen mitspielen zu können, während die TGS ausschließlich mit Spielern vom Handballkreis Pforzheim arbeitet. Lediglich ca. jeder Zweite der derzeitigen SG-B- und A-Jugendspieler kommt aus Pforzheim. Sicherlich ist das SG-Konzept legitim und rein leistungsorientiert gesehen nicht falsch, wie nachhaltig das aber für den Leistungssport in Pforzheim ist, kann aktuell nicht dargestellt werden. Interessant wäre ein Freundschaftsspiel unserer A-Jugendmannschaften, wenn nur Spieler aus Pforzheim antreten dürften. Ich bin sicher, dass unsere Jugendtrainer hervorragende Arbeit leisten und daraus über kurz oder lang weitere Spieler hervorgehen, die Stammspieler unserer erfolgreichen 1. Herrenmannschaft sein werden.
Die SG hat erkannt, dass ohne Verstärkungen von außen, die Luft in der 3.Liga dünn wird. Wir spielen schon 4 Jahre in dieser Liga und daher haben wir uns wie fast alle anderen Vereine mit gestandenen Spielern von außen verstärkt; das ist mindestens genauso legitim wie sich im Jugendbereich um Spieler anderer Vereine zu bemühen. Wenn man im Nachhinein nun die Altersstruktur beider Mannschaften beim gerade gespielten Derby betrachtet, dann liegen beide Teams in 2017 bei einem Altersdurchschnitt zwischen 26 und 27 Jahren, hätten wir unsere verletzten Leistungsträger anstatt Notnagel Valentin Hörer und unserem Trainer einsetzen können, das hat aber mit dem oft zitierten Jugendstil nichts zu tun.
Lieber Jörg, ich sah mich unseren Vereinsmitgliedern und der Öffentlichkeit gegenüber verpflichtet, aus TGS-Sicht eine Gegendarstellung zu deinen 3 Antworten im SG-Kompakt zu veröffentlichen, damit sich diese Personen ein Bild aus einer anderen Perspektive machen können. Das Derby war perfekt organisiert. Die Veranstaltung war Werbung für den Handballsport in Pforzheim und beide Vereine leisten Hervorragendes.
mit sportlichem Gruß
Wolfgang Taafel
