Die Stärkeverhältnisse im Pforzheimer Handball sind vorerst wieder manifestiert. Im emotionsgeladenen Drittliga-Stadtderby zwischen der TGS Pforzheim und Lokalkonkurrent SG Pforzheim/Eutingen behielten die Turngesellen aus der Nordstadt vor der imponierenden Kulisse von 1 800 Besuchern in der Bertha-Benz-Halle mit 26:23 (10:8) die Oberhand. An der Berechtigung des TGS-Prestigeerfolges gab es selbst im Lager des Verlierers so gut wie keine ernst zu nehmenden Zweifel (siehe „TGS-Sieg in Ordnung“). Die 60 Minuten offenbarten häufig Unterschiede im Auftreten beider Teams, welche letztlich das Match entschieden. Ein festes Fundament zementierten sich die Schützlinge des in dieser Saison erstmals wieder aktiv in der Anfangsformation mitwirkenden TGS-Coaches Andrej Klimovets durch eine stabile Defensive, an der sich die bisweilen hilflos wirkenden Rückraumakteure vom Buckenberg – auch und gerade der ansonsten torgefährliche Manuel Mönch – mit zunehmender Matchdauer die Zähne ausbissen. Selbst da die siegreichen Wartberg-Ballwerfer den Luxus produzierten, alle ihnen zugesprochenen vier Siebenmeter zu verballern – Florian Taafel und Marco Kikillus bei jeweils zwei Versuchen – existierte am Samstag zwischen beiden Stadtrivalen insbesondere ein Unterschied, der einen bestimmten Namen trug: TGS-Topscorer Florian Taafel hatte wie an seinen besten Tagen wieder die Keule ausgepackt, als er SG-Goalie Mile Matijevic gleich elf erfolgreiche Einschüsse um die Ohren ballerte.

In den ersten 30 Minuten hielt sich die Überlegenheit der ohne den verletzten Evgenij Prasolov aufgelaufenen Hausherren noch in Grenzen – zumal die SG in deren Abwehr durch Ingo Catak, der später den Roten Karton sah, und Goran Gorenac bisweilen die Härtegrade übertrieb. Und so durften die Mannen von Trainer Alexander Lipps gleich nach Wiederanpfiff Hoffnung schöpfen, als die Eutinger – nicht zuletzt dank glänzender Wurfausbeute des zehnfachen Torschützen Dominik Seganfreddo – beim 14:14-Gleichstand herstellten. Just im Anschluss an dieses Zwischenhoch erfolgte beim Aufsteiger indes ein mitentscheidendes Abdriften in eine Schwächephase, welche der TGS nach 4:0-Lauf innerhalb von drei Minuten eine 18:14-Führung bescherte. Diesen Vorsprung „verwaltete“ man mit konsequenter Abwehrarbeit gegen einen überforderten SG-Rückraum bis zum 26:23-Endstand, obgleich auch Kreisläufer Michal Wysokinski nach dessen dritter Zeitstrafe in der 48. Minute „Rot“ präsentiert bekommen hatte. TGS Pforzheim: Sdunek, Binder – F. Rost, Körner, Taafel 11, Kikillus 5, Soteras-Merz 3, Kienzle 5, Sruk, Wysokinski 1, Prsa, Alexander Klimovets, Boschen 1, Andrej Klimovets. SG Pforzheim/Eutingen: Matijevic, Petruzzi – Gorenac 3, Münch, Ruf, Mönch, Hufnagel 1, Schückle 4, Seganfreddo 10/4, Lupus 2, Gerstner 2, Catak, Hohnerlein, Broschwitz 1.