Fast schon unheimlich kann es einem werden, wie souverän die TGS Pforzheim von Sieg zu Sieg eilt. So waren die ersten 30 Spielminuten in der gut besetzten Pfullinger Kurt-App-Halle fast eine Parallele zum Heimspiel in der Vorwoche gegen den VTV Mundenheim, als die Rot-Weißen Pforzheimer Handballer ihren Gegner förmlich deklassierten. War es gegen Mundenheim Linksaußen Julian Rost, der ein ums andere Mal erfolgreich war, so war es in Pfullingen der 24-jährige Linkshänder Filip Prsa, der nach 14 Spielminuten bereits sieben Mal einnetzte und insgesamt 13 Tore erzielte. Als Florian Taafel kurz vor dem Halbzeitpfiff das 22:13 für sein Team erzielte, war das Spiel praktisch entschieden und es hätte schon ein kleines Wunder geschehen müssen, wenn der Tabellenführer aus der Goldstadt nicht den siebten Sieg in Folge hätte verbuchen dürfen.
Nicht nur das Ergebnis erinnerte an den Kantersieg gegen Mundenheim, sondern auch der scheinbar große Respekt der Spieler von VFL Trainer Till Fernow gegenüber Andrej Klimovets' Mannschaft, da die Angriffsbemühungen seiner Jungs über lange Zeit recht mutlos und ratlos wirkten und die Defensive überhaupt keinen Zugriff auf die Angreifer der TGS bekam. Erst als auf Pfullinger Seite Florian Möck ins Spielgeschehen eingriff, änderte sich das Bild und dabei waren dann auch einige Schwächen im Defensivverhalten der Pforzheimer auszumachen, da man die sich mit dem Mute der Verzweiflung in die Abwehrlücken stürtzenden Pfullinger zu spät attackierte, was aber vielleicht auch dem vermeintlich sicher anbahnenden Auswärtssieg geschuldet war.

In den zweiten 30 Spielminuten schalteten die Rot-Weißen wohl einen Gang zurück und versuchten den deutlichen Vorsprung zu verwalteten, was letztendlich auch sicher gelang, zumal in der Schlussphase des Spiels Daniel Sdunek im TGS-Tor mehrere beste Chancen zunichte machte, wobei ihm auf der Gegenseite Simon Tölke aber in nichts nachstand. Zu kritisieren beim Aufstiegsaspiranten waren lediglich die insgesamt 12 sogenannten Freien, die beim Torabschluss vergeben wurden.
Resümee von Wolfgang Taafel: "Es scheint tatsächlich so zu sein, wie es unser Mannschaftskapitän Florian vor ein paar Wochen gesagt hat, wir sind dieses Jahr definitiv nicht ausrechenbar, da immer wieder andere Spieler das Spielgeschehen dominieren und mit ihren Toren die Spiele scheinbar im Alleingang entscheiden können. Einmal ist es Eve Prasolov und Felipe Soteras-Merz, das andere Mal waren es Martin Kienzle, Marco Kikillus und Nils Boschen und diesmal waren es Florian Taafel und Filip Prsa, die mit insgesamt 21 Treffern die auffälligsten Spieler auf unserer Seite waren. Natürlich spielt dabei das gesamte Team eine entscheidende Rolle, das weiß ich sehr wohl. Jetzt kommen 4 Heimspiele in der Bertha-Benz-Halle auf uns zu, rechnet man das Derby gegen die SG am 4. März mit ein; wenn wir bis danach unsere Serie und weiße Weste in der "Bertha" halten können, dann könnte es passieren, dass am 18. März in Horkheim vielleicht schon eine kleine Vorentscheidung um die Meisterschaft in der 3. Bundesliga Süd fällt und dann müssten wir Butter bei die Fische geben, was unsere Ambitionen um den Aufstieg in die 2. Liga angeht. Jetzt denken wir aber weiterhin von Spiel zu Spiel und dann sehen wir, was dabei heraus gekommen ist".