Was überwiegt bei der TGS Pforzheim? Der Ärger über den verpassten Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga oder die Freude über eine grandiose Saison? Ganz klar: die Freude über eine super Saison mit einem am Ende fantastischen dritten Platz. Versteht sich, dass dies der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte der TGS-Handballer ist, die 2013 in die 3. Liga aufgestiegen sind. „Ja, wir sind sehr zufrieden. Platz drei zeigt, dass wir vor der Saison mit unserer Aussage, dass wir vorne mitmischen können, richtig lagen“, freut sich auch Wolfgang Taafel, der TGS-Handball-Abteilungsleiter, bei dem alle Fäden zusammenlaufen.
Im Januar und Februar klopfte die TGS als Spitzenreiter der 3. Liga sogar an die Tür zur 2. Liga. Doch extremes Verletzungspech, als drei, vier Stammspieler wochenlang ausfielen, verhinderte letztlich den sensationellen Sprung nach oben. „Es war interessant, sich einmal mit den Statuten zu beschäftigen. Der Schritt ist gar nicht so groß. Ich hätte es riskiert“, sagt Wolfgang Taafel zum Thema 2. Liga.

Neben dem Husarenritt an die Tabellenspitze zählten natürlich die beiden Derbys gegen Aufsteiger SG Pforzheim/Eutingen zu den Highlights der Saison. Beide übrigens mit der TGS als Sieger. „Das war schon eine tolle Sache mit den vielen Fans in der Halle“, freut sich Taafel im Rückblick. Der TGS-Macher glaubt, dass dadurch auch viele neue Handballfans in Pforzheim gewonnen werden konnten. Die Planungen für die kommende Saison laufen bei den Rot-Weißen auf Hochtouren. Als Abgänge wurden beim letzten Heimspiel die Stammspieler Martin Kienzle, Nils Boschen, Felipe Soteras Merz und Daniel Sdunek verabschiedet. Die Rost-Zwillinge Florian und Julian sowie Hagen Körner werden studien- und beruflich bedingt kürzertreten. Deshalb muss Trainer Andrej Klimovets in seinem fünften Jahr als TGS-Trainer wieder eine neue Mannschaft aufbauen.
Dazu zählt mit Sebastian Ullrich ein starker Torhüter. Der ehemalige deutsche Jugendnationalspieler kommt vom Schweizer Erstligisten RTV 1879 Basel. Aus der eigenen Jugend sollen Markus Bujotzek, Lukas Salzseeler und Finn Malolepszy an die erste Mannschaft herangeführt werden. Der Pforzheimer Christopher Bregazzi (20), der in der abgelaufenen Saison beim Drittligisten VTV Mundenheim spielte, ist ebenfalls als Neuzugang fix. Der Linkshänder soll mit Marco Kikillus als Rechtsaußen zum Einsatz kommen. An der Angel hat Wolfgang Taafel noch einen hochkarätigen ausländischen Mittelmann mit reichlich Zweit- und Drittliga-Erfahrung. Außerdem kehrt Rückraumspieler Fabian Dykta nach seiner Verletzungspause zurück. Auch mit der neuen Mannschaft will die TGS in der kommenden Saison im oberen Drittel mitmischen.
Doch zunächst freut man sich auf den DHB-Pokal, für den sich das Team als Drittliga-Dritter qualifiziert hat. Die erste Runde wird Mitte August ausgespielt. Die TGS wird mit einem Erst-, einem Zweitligisten und einem weiteren Team in eine Vierergruppe gelost. Möglich ist auch ein Heimspielrecht in der Bertha-Benz-Halle.