
Wir hatten uns eine Wiedergutmachung vorgenommen“, sagte Evgeni Prasolov, einer der Väter des überzeugenden 34:24 (16:15)-Erfolgs der TGS Pforzheim nach dem nordbadischen Duell gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen. Dem Handball-Drittligisten aus der Goldstadt, der diesmal wirklich goldene Händchen hatte, gelang dies in der Bertha-Benz-Halle in beeindruckender Manier. Und das nach zuletzt vier sieglosen Punktspielen, ausgelöst durch eine ungewöhnliche Verletzungsmisere. Anerkennung zollte Martin Schnetz, der Trainer des starken Aufsteigers aus der Spargelstadt: „Die TGS hat hochverdient gewonnen und war uns vor allem in der zweiten Halbzeit in allen Belangen überlegen.“
TGS-Handball-Chef Wolfgang Taafel zeigte sich restlos begeistert: „Nachdem unsere Verletzten Evgeni Prasolov und Felipe Soteras-Merz wieder fit sind, sieht man, welch tolle Mannschaft dies ist.“ Prasolov, der an den ersten drei Treffern nach der Pause beteiligt war – zwei erzielte er selbst, bei einem weiteren holte er den Siebenmeter heraus – löste nach den ersten 30 Minuten einen 7:1-Lauf für die Turngesellen aus. Und Soteras-Merz wurde mit zunehmender Spieldauer immer gefährlicher, flitzte wie ein Hase durch die gegnerischen Reihen und ließ demgegnerischen Torwart-Urgestein Daniel Unser keine Chance. Sein Lohn: Acht Treffer, allesamt aus dem Spiel heraus. Hinzu kommt: „Daniel Sdunek hat gleich gestochen“, wie sich Wolfgang Taafel ausdrückte. Will sagen: Als Sdunek nach dem ersten Abschnitt für Jonathan Binder zwischen die Torpfosten rückte, stand die Abwehr der Pforzheimer auf einmal deutlich besser als zuvor. Sdunek durfte sich sogar in die Torschützenliste eintragen, nachdem er innerhalb von einer Minute gleich dreimal auf das leere Gästegehäuse warf und beim dritten Versuch erfolgreich war.
Spiel stets unter Kontrolle
Richtig in Bedrängnis gerieten die Turngesellen zu keiner Zeit. Nur zweimal lagen sie gegen den Ex-Zweitligisten mit 0:1 und 5:6 zurück, dem sie in der Vorrunde mit 25:26 unterlegen waren.
Selbst der überragende Mann in der Halle, der Oftersheim/Schwetzinger Rückraumriese Daniel Hideg, der elfmal traf und zudem glänzend von hinten dirigierte, konnte die Pforzheimer nicht erschüttern. Das Kollektiv TGS funktionierte.
Wenngleich das Thema Aufstieg abgehakt ist (Wolfgang Taafel: „Vielleicht unternehmen wir in der nächsten Saison einen neuen Anlauf“), ist mit diesem Sieg ein Saisonziel endgültig erreicht: ein Platz unter den ersten sechs und so die Teilnahme am DHB-Pokal. Und: Die TGS will in der Dritten Liga mit dem besten Tabellenplatz aller Zeiten eines Pforzheimer Handball-Teams abschneiden.