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TGS Pforzheim mit Dampf und Kampf zurück in der Erfolgsspur



Pforzheim. Zuerst wurde in der Pforzheimer Bertha-Benz-Halle gespielt, kurz darauf ausgiebig gefeiert. Besser hätte sich die Handballmannschaft des Dritt-Bundesligisten TGS Pforzheim auf die Weihnachtsfeier an selber Stelle gar nicht einstimmen können, als mit dem 26:23-Sieg gegen die TSG Haßloch. Mit diesem Erfolg im letzten Heimspiel des Jahres beendeten die Goldstädter eine Serie von fünf Niederlagen, bescherten sich einen Tag nach Nikolaus das schönste Geschenk und stoppten den Beginn einer kleinen Siegesserie der Pfälzer, die zuletzt vier Punkte einfuhren.


Beide Trainer waren sich nach den jederzeit packenden, wenngleich nicht immer hochklassigen 60 Minuten einig und sprachen von einem Kampfspiel. „Kleinigkeiten haben entschieden“, befand Pforzheims Spielertrainer Florian Taafel. „Uns fehlte letztlich das Quäntchen Glück in der entscheidenden Phase“, bedauerte der Haßlocher Coach Tobias Job.


Mit Kleinigkeiten meinte Taafel Stürmerfouls, Abpraller, Torwart-Paraden und Siebenmeter – fünf für Pforzheim, darunter vier verwandelt, drei für Haßloch, von denen alle drei verwandelt wurden. Mit dem fehlenden Quäntchen Glück beschrieb Job „ein bis zwei technische Fehler und unglückliche Schiedsrichter-Pfiffe gegen uns“. Das gelungene Comeback der TGS gegen die TSG hatte vor allem einen Namen: Florian Taafel. Der am Ellenbogen und Arm schwer verletzte Mann, der schon über 1000 Tore in der dritten Liga erzielt hat, kehrte völlig überraschend nach sieben Spielen ins Team zurück. So kurzfristig, dass er noch nicht einmal auf der Mannschaftsaufstellung aufgeführt wurde, weil er erst beim Einspielen entschied, dass es irgendwie doch ging.


Was noch überraschender ist: Der 33-Jährige erzielte nicht nur die meisten Feldtore für sein Team (sieben), sondern erwies sich auch als wichtige Schaltstation und als Vorbereiter für Treffer seiner Teamkollegen. Marco Kikillus mit neun Treffern, darunter vier Siebenmetern, stand Florian Taafel nicht nach. Mit ebenfalls sieben Treffern, darunter drei Siebenmetern, war auf der Gegenseite Dennis Götz jederzeit gefährlich.


Florian Taafel hofft und glaubt nicht, dass Linksaußen Fabian Dykta ein ähnliches Verletzungs-Schicksal erlitten hat, wie er selbst. Denn: Schon in der 9. Minute musste Dykta schmerzverzerrt das Spielfeld verlassen, wurde aber durch den 20-jährigen Lukas Salzseeler glänzend ersetzt. Die Pforzheimer Verantwortlichen gehen von einer Bänderdehnung oder einer Zerrung aus.


Erst sah es aus, als würde die TGS wieder eine Abfuhr erleiden, nach einer 2:1-Führung lag sie ja schon nach sieben Minuten mit 2:5 zurück. Allerdings legten die Hausherren einen Zwischenspurt ein und glichen nach 14 Minuten bereits zum 6:6 aus. Bis zum Halbzeitstand von 14:13 wogte die Partie hin und her – kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Vier Minuten vor dem Ende war beim Stand von 24:23 ebenfalls noch nichts entschieden. In den letzten 82 Sekunden machten Florian Taafel und Patrick Zweigner für Pforzheim alles klar.


Was die beiden Auswärts-Aufgaben am nächsten Wochenende angeht, demonstrieren Florian Taafel und Trainer-Kollege Job Einigkeit. Taafel: „Salamander Kornwestheim liegt uns.“ Job: „Balingen liegt uns ganz gut.“



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