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TGS Pforzheim schnuppert eine Halbzeit lang an der DHB-Pokalsensation


„Vielen Dank für das geile Spiel“, rief der Hallensprecher und die Mehrzahl der rund 900 Zuschauer erhob sich am Samstagabend in der Bertha-Benz-Halle von den Sitzen und verabschiedete die abgekämpften Spieler der TGS Pforzheim in die Kabine.

Zuvor hatten Florian Taafel und Co. dem Erstliga-Aufsteiger TV Hüttenberg im zweiten Spiel des Final-Four-Turniers um den Einzug ins Achtelfinale des DHB-Pokals kräftig Paroli geboten. Ja, die TGS schnupperte sogar kurzzeitig an der Sensation, als man zu Beginn des Spiels Vollgas gab und in der 17. Minute sogar mit 7:3 führte. Doch schon zur Halbzeit hatte der Gegner das Spiel gedreht (13:10), am Ende gewann Hüttenberg standesgemäß mit 30:22.

„Jungs haben super gekämpft“

TGS-Coach Andrei Klimovets fand jedoch nur lobende Worte zur Leistung seines Teams. „Die Jungs haben super gekämpft. Vor allem in der ersten Halbzeit haben sie überragend gespielt. In der zweiten hat sich dann vor allem die starke Besetzung der Hüttenberger Auswechselbank bemerkbar gemacht. Das ist dann eben eine andere Qualität. Ich habe am Schluss kräftig durchgewechselt. Schließlich ist es auch für die jungen Spieler eine einmalige Sache, gegen einen Erstligisten zu spielen.“

Voll motiviert gingen die TGSler demnach auch in die Partie. Zu den ersten Sieben gehörten neben Marco Kikillus, Davor Sruk, Filip Prsa und Florian Taafel die drei Neuzugänge Sebastian Maris Versakovs, Maximilian Mitzel und Sebastian Ullrich. Und vor allem Torhüter Ullrich war es, der mit tollen Reflexen die Hüttenberger zur Verzweiflung brachte und die TGS im Spiel hielt. Im Rückraum harmonierten der lettische Nationalspieler Versakovs und Florian Taafel bestens.

Fehler blitzschnell bestraft

Taafels Handicap – ein blaues Auge – machte sich überhaupt nicht bemerkbar. „Das war heute kein Problem, obwohl ich in der ersten Halbzeit noch einen Schlag ins Gesicht bekommen habe“, meinte der 31-Jährige nach der Partie. Taafel freute sich über „20 überragende Minuten“, ärgerte sich aber auch über „zu viele Fehler“ und „zu schnelle Gegentore“ vor der Pause. „Ein Erstligist nutzt eben solche Fehler eiskalt aus“, meinte Versakovs. „Da fehlt uns wohl noch etwas die Abstimmung.“

War die lautstarke Unterstützung der TGS-Fans in der ersten Hälfte noch ohrenbetäubend, so ließ sie nach dem Seitenwechsel etwas nach. Hüttenberg hatte nun das Spiel im Griff und überzeugte in der Abwehrarbeit. Über 14:10 bauten die Gäste die Führung auf 18:11 aus. Beim Stand von 22:15 keimte im TGS-Lager nochmal Hoffnung, als Versakovs sein Team mit zwei Treffern heranführte und Filip Prsa zum 18:23 traf. Doch just in dieser Phase gab Klimovets auch den jungen Spielern wie Markus Bujotzek, Lukas Salzseeler (eigene Jugend) oder auch Jakob Fassunge (SG Stutensee) Spielzeit, so dass am Ende die Kraft für eine Aufholjagd nicht mehr reichte. Hüttenberg spielte seine Routine aus und gewann letztlich noch mit acht Toren Differenz.

Der isländische TVH-Trainer Aðalsteinn Eyjólfsson wusste hinterher nicht, ob er sich über den Einzug ins „Final-Four-Endspiel“ gegen den Bergischen HC (34:25-Sieg gegen Leutershausen) freuen sollte. „Wir haben heute ohne sechs Stammspieler gespielt. Viele meiner Spieler sind mit den Kräften am Ende. Wir haben uns im Trainingslager in Tschechien einen Virus einfangen, keine Ahnung woher und was es für ein Virus es ist. Doch die Spieler haben teilweise Fieber und Durchfall. Die Entzündungswerte im Blut sind sehr hoch. Deshalb können wir nicht volle Pulle gehen. Gegen den Bergischen HC sind wir somit krasser Außenseiter“, meinte er, bevor er mit seinem Team zur Nachtruhe im Parkhotel verschwand.



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