Leider mussten die Pforzheimer sich beim großen Verfolger Horkheim mit 28:23 geschlagen geben. Vom Spielverlauf her fiel das Ergebnis dann doch einen Tick zu deutlich aus. Wie fast schon gewohnt musste die TGS auf etliche Stammspieler und Leistungsträger verzichten. Dazu kam noch dass der letzte Woche aushelfende Nils Brandt auch nicht abkömmlich war. Kienzle, Prasolov, Prsa und Dykta fehlten. Zudem schleppte sich Taafel erneut mit seinem grippalen Infekt ins Spiel, der ihn nun seit 3 Wochen nur spärlich am Trainingsbetrieb teilnehmen lässt. Wenigstens Felipe Soteras Merz konnte, nach seiner langen und schweren Verletzung an der Lunge, zumindest teilweise wieder spielen.
So startete die TGS erneut mit Kreisläufer Sruk auf der Spielmacherposition und dem gerade 17 Jahre alten Eigengewächs Finn Malolepszy auf der rechten Rückraumseite ins Spiel. Mit einem glänzend aufgelegten Sdunek im Tor gestaltete die TGS das Spiel in der Anfangsviertelstunde völlig offen. Vorne zeigte man sich geduldig und versuchte mangels Feuerkraft aus der zweiten Reihe immer wieder die Außenspieler und Kreisläufer ins Spiel zu bringen. Vor allem Kikillus zeigte sich in der Anfangsphase treffsicher.

3. Phasen
Die erste starke Phase entwickelte Horkheim mitte der ersten Hälfte als der Zweitligaerfahrene Spielmacher Blodig und Ausnahmetalent Heymann den ersten Vorsprung für Horkheim besorgten. In der Defensive zog man der TGS, durch frühes Heraustreten auf Taafel und einen starken Torhüter Welz, den Zahn. Lediglich Finn Malolepszy hatte man nicht genau auf dem Schirm und der nutzte die Freiräume die man ihm ließ gnadenlos aus und bedankte sich mit 4 blitzsauberen Treffern. Bitter dass man in dieser Phase neben zwei Strafwürfen auch noch weitere Freie nicht verwandeln konnte. So nahm Horkheim einen sicheren Vorsprung mit in die Pause.
Nach der Halbzeit berappelten sich die Pforzheimer und lieferten weiterhin einen offenen Schlagabtausch. Doch auch hier wurden beste Chancen (u.a. insgesamt 5 Strafwürfe) gegen den starken Welz ausgelassen. Trotz mehrfacher Unterzahl blieb man aber immer in Schlagdistanz. Als zweiter entscheidener Faktor kann man in dieser Phase den Heilbronner Jannick Zerweck nennen, der sich gegen den abgekämpften Davor Sruk und den unerfahrenen Malolepszy gleich 5 mal durchtankte und Horkheim in ruhigen Gewässern hielt. Doch auch in mehrfacher Unterzahl kämpften sich die Pforzheimer bis zur 50 Minute wieder auf 2 Tore heran und das Spiel drohte zu kippen. Angepeitscht durch den zahlreichen Pforzheimer Anhang, die für Heimspielatmosphäre sorgten, verkürzte man Tor um Tor. Leider scheiterte man dann auch immer wieder mit gut herausgespielten Chancen von den Außenpositionen.
Weiter bestand die Chance zu verkürzen, doch die beiden Unparteiischen erkannte bei Soteras- Merz auf einen umstrittenen Schrittfehler. Bitterer war aber die Tatsache dass die Horkheimer den fälligen Freiwurf meilenweit vom "Tatort" ausführten und per Konter den Vorsprung wieder hochschraubten. Völlig zurecht monierten Sdunek und Sruk die Ausführung des Freiwurfs und wurden beide auf die Strafbank geschickt. Klassisch nach dem Motto: " Wir machen einen Fehler und bestrafen dann noch doppelt und dreifach". Doch selbst mit 4 gegen 6 eroberte sich die TGS einen Strafwurf, den man leider wieder nicht im Tor unterbringen konnte und so musste man in den letzten 5 Minuten abreißen lassen. Sensationell in dieser Phase die Pforzheimer Fans, die das Team die letzten 5 Minuten im Angesicht der sicheren Niederlage mit Standing Ovations anfeuerten! Alles in allem war der Sieg des Hunters hochverdient doch man ärgerte sich auf Pforzheimer Seite trotzdem über mindestens 10 ausgelassene 100 % Chancen mit denen man das Spiel mit Sicherheit noch enger hätte gestalten können.
Als Fazit bleibt dass die Mannschaft weiterhin sensationell um jeden Meter Boden fightet und bis zum Ende der Saison versuchen wird jedes Spiel aufs Neue zu gewinnen. Ein fairer und stark spielender Gastgeber, mit tollem Publikum, aus Horkheim. Ein super Auftritt der Eigengewächse Malolepszy und defensiv von Markus Bujotzek. Ein intaktes und tolles Team das aufgrund der personellen Situation mit Sicherheit keinen schönen Handball spielen kann aber alles versucht um zu gewinnen. Und dazu ein geiles Publikum, dass die Situation schon lang erkannt hat und dem Team für das bisher Geleistete Respekt zollt und vorbehaltlos unterstützt. Jedes Spiel gegen jeden Gegner ist derzeit eine offene Partie und das wird wohl auch bis zum Ende der Saison so bleiben. Für Kienzle, Prasolov, Prsa und Dykta wird ein Einsatz am kommenden Wochenende wohl immer noch zu früh kommen und auch Taafel droht mit Achillessehnen Problemen auszufallen. Nichtsdestotrotz wird wieder eine Mannschaft auf der Platte stehen die alles gibt. " Wir sind stolz auf die Jungs und werden weiterhin alles versuchen. Vielleicht nimmt die Abgabe der Tabellenführung auch etwas zusätzliche Last von den Schultern der Jungs", so Abteilungsleiter Wolfgang Taafel.
Etwas nüchterner sah Heimtrainer Jochen Zürn die Angelegenheit bei der Pressekonferenz und meinte im ungefähren Wortlaut dass es ihn nicht interessiert wer bei der TGS gefehlt hat und es wäre egal, man hätte immerhin den Tabellenführer geschlagen. Legitim und richtig. Die Tabelle sagt genau das aus und man stürzt ja wirklich nicht jede Woche den Tabellenführer.
Danke Wartberg Fighters und an alle mitgereisten Fans.